Forschung

Forschungsstand allgemein

  • Die Forschung zur MCAD, insbesondere zum MCAS, ist vergleichsweise jung
  • Viele grundlegende Erkenntnisse stammen aus den letzten 15–20 Jahren
  • Trotz ihrer Häufigkeit ist MCAD kaum in Lehrbüchern vertreten
    • Pathomechanismen der Mastzellaktivierung
    • Genetische und epigenetische Grundlagen
    • Mastzell-vermittelte Systemwirkungen
    • Neue diagnostische Kriterien
    • Therapeutische Ansätze

Aktuelle Forschung fokussiert sich auf:

Genetik und Epigenetik in der Forschung

Die MCAD gilt heute als polygenetische und multifaktorielle Erkrankung.

Forschungsergebnisse zeigen:

  • Mutationen in mehr als 35 bekannten Genen beeinflussen die Mastzellfunktion.
  • KIT-Mutationen, insbesondere KITD816V, stehen im Zentrum der Forschung zur systemischen Mastozytose.

epigenetische Fehlregulation als Schlüsselfaktor bei der MCAD:

  • Veränderung der Genexpression ohne DNA-Sequenzänderung

Molekularbiologische Erkenntnisse

  • Mastzellen zeigen bei MCAD:
    • veränderte Rezeptorstrukturen
    • daueraktivierte Signalwege (z. B. Tyrosinkinasen)
    • verringerte Apoptosebereitschaft
  • Forschung bestätigt: krankhafte Mastzellen aktivieren gesunde Mastzellen → systemische Wirkung

Diagnostik – Forschungsfokus

  • Klassische Diagnosemethoden oft unzureichend → neue Wege erforderlich
  • Forschung arbeitet an:
    • Biomarker-Identifikation (z. B. Tryptase-Depletion-Index, TDI)
    • Erweiterung der histologischen Diagnosekriterien
    • Verfeinerung der Genanalytik

Therapieforschung

  • Bisher gibt es keine kausale Therapie, nur symptomatisch/lindernde Strategien
  • Forschungsansätze beschäftigen sich mit:
    • Zielgerichteten Mastzellinhibitoren
    • Proteasehemmern (z. B. Tryptase-Blockern)
    • Entzündungsmodulatoren
    • Molekülbasierten Therapieansätzen (z. B. Tyrosinkinasehemmer bei KIT-Mutationen)

Forschungsschwerpunkte bei MCAD / MCAS

ForschungsbereichInhalte / Ziele
Genetik & EpigenetikPolygenität, KIT-Mutationen, epigenetische Fehlregulation
MolekularbiologieRezeptorpathologien, Signalübertragung, Mastzellkommunikation
DiagnostikBiomarkerforschung, TDI, verbesserte histologische Färbemethoden
TherapieMastzellinhibitoren, Proteaseblocker, zielgerichtete Medikamente
Epidemiologie & VersorgungHäufigkeit, Unterdiagnostik, Aufklärung, Versorgungsstrategien

Kontakt

Telefon: 02158-8024542